Martin Brand 12. Mar – 21. Apr 2011
Die Porträts thematisieren männlich dominierte Jugendszenen im öffentlichen Raum und deren Alltagskultur. Die stillen, jeweils etwa zweiminütigen Videosequenzen wurden an verschiedenen Aufenthaltsorten der Jugendlichen aufgenommen. Die dazugehörigen Fotoporträts zeigen einen ähnlichen, aber aufgrund des anderen Seitenverhältnisses (Video 16:9, Fotografie 3:2) leicht veränderten Bildausschnitt. Neben den inhaltlich-soziologischen Aspekten konzentriert sich die Arbeit mit der parallelen Präsentation von Fotografien und Videoprojektion auf die Untersuchung der verschiedenen Wirkungsweisen und Betrachtungsmöglichkeiten von bewegtem und unbewegtem Bild. Aufgrund ihres dokumentarischen Charakters behaupten beide Aufzeichnungsverfahren, objektiv und in gewisser Weise wahrhaftig vom Gegenstand ihrer Darstellung zu erzählen. Mit der Gegenüberstellung beider Medien – Fotografie und Video – wird diese Behauptung jedoch in Frage gestellt, da sie dem Betrachter jeweils unterschiedliche Interpretations- und Deutungsansätze ermöglichen und somit verschiedenartige Rückschlüsse auf die abgebildete Person zulassen. Die Aufnahmen in Dortmund sind im Rahmen des vom Museum Ostwall und der TU Dortmund initiierten RUHR.2010-Projektes „U-Westend“ entstanden, während im Münsterland der Kunstverein Galerie Münsterland und das DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst mit dem Medienkunstprojekt „Hot Spots“ die Produktionspartner waren. Die Videoporträts werden als Einkanal-HD-Videoprojektion präsentiert, die Fotoporträts als Serie von C-Prints. Letztere werden ergänzend in einem eigenen, vom Kunstverein Galerie Münsterland und DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst herausgegebenen Katalog dokumentiert. Beide Teile der Arbeit, Fotoserie und Videoprojektion, können auch unabhängig voneinander präsentiert werden. |
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